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Samstag, 24. Januar 2015

Sommer, Sonne, Salz und Meer

Ferien. Südamerika.
Zeit zu reisen, viel zu sehen, aber auch zu entspannen.

Nachdem wir den Dezember zum "Viel-Sehen" genutzt haben, wollten wir den Januar zum Entspannen nutzen.

Tja, und da die anderen fast alle nach Chile an die Pazifikküste fuhren, entschieden wir uns für die andere Seite.

Wir wollten sowieso gerne zu den Iguazu-Wasserfällen und entschieden uns dann recht spontan einfach nach Brasilien an die Atlantikküste zu fahren.

Nach unseren Tagen in Asunción ging die Reise also weiter nach Ciudad del Este, die Grenzstadt nach Brasilien. Von dort aus ging es etwas kompliziert weiter nach Foz do Iguaçu. Kompliziert, weil niemand wert auf Aus- und Einreisestempel legt und wir uns sehr darum bemühen mussten.

Am zweiten Tag in Foz besuchten wir direkt die bekannten Wasserfälle im Länderdreieck Paraguay-Argentinien-Brasilien. Wir entschieden uns für die argentinische Seite - und es war atemberaubend.
Wir wanderten durch den Dschungel, bestaunten kleine Wasserfälle, wunderschöne Schmetterlinge und mussten unser Mittagessen vor Nasenbären in Sicherheit bringen. Wir standen da, wo die großen Wasserfälle hinabstürzen, standen auf halber Höhe keine 30 m entfernt von den fallenden Wassermassen und fuhren mit einem Boot unten fast in die Wasserfälle.

Das Wasser stürzt in die Tiefe.
Zwei Exemplare, der vielen schönen Schmetterlinge.
Regenbogen bei einem der kleineren Wasserfälle.
Der Blick über die eine Seite der Fälle von etwas weiter weg - links neben der Insel geht es weiter.

Und: Es stimmt, was die Reiseführer sagen, dieser Ort lässt selbst die vernünftigsten Erwachsenen wie verrückt loskichern und setzt einfach unfassbar viel Glücksgefühl frei. Sowohl als wir auf halber Höhe standen, als auch als wir im Boot saßen passierte uns genau das. "¡La mejor ducha de mi vida!" (Die beste Dusche meines Lebens!) war mein einziger Kommentar, als wir patschnass gefragt wurden, wie wir diese kleine Dusche jetzt fanden.

Und nach diesem wundervollen Tag bei den Wasserfällen fuhren wir am nächsten Tag weiter Richtung Florianopolis, einer Stadt, die zur Hälfte auf brasilianischem Festland und zur anderen Hälfte auf einer Insel im Atlantik liegt. Auf dieser wunderschönen Insel namens "Ilha Santa Catarina" blieben wir in einer Stadt namens Lagoa da Conceiçao, die an einem See, bzw. einer Lagune, liegt.
Und dort entspannten wir fast zwei ganze Wochen, tankten Sonne, Sommer und Meeresluft. Denn Lagoa liegt nämlich nicht nur direkt an diesem netten See, sondern auch nur eine knappe Stunde Fußweg von ein paar der schönsten Strände der Insel entfernt.

Einen Tag versuchten wir uns auch mit einer Fahrrad-Tour mit geliehenen Rädern, die wir aber abbrachen, da die Fahrräder zu klein waren und uns deshalb nach einer halben Stunde schon sämtliche Glieder schmerzten. Nachdem wir dann einfach querfeldein Richtung Strand liefen, landeten wir so zwischen zwei überfüllten Touri-Stränden an einem absolut einsamen Teil der Küste. - Wundervoll, so einen weißen Sandstrand und das klare, blaue Meer ganz für sich zu haben!

Sprachlos?
Tja und nach ein paar schönen Tagen unter der brasilianischen Sonne traten wir braungebrannt und sonnenblondiert die Heimreise zurück nach Bolivien an.

Und nach 78 Stunden im Bus (mit einem 4-stündigen Stau zwischen Foz und Ciudad del Este und mehreren Pausen und Gepäckkontrollen während der 24-Stunden-Fahrt von Asunción (Paraguay) nach Santa Cruz (Bolivien)) und 3060 km waren wir wieder in Sucre. Da man nur leider nicht von einem Bus zum nächsten hüpfen kann, haben wir insgesamt nicht nur 78 Stunden, sondern fast 4 Tage gebraucht, in denen wir aber nur ein Nacht in einem Hostel geschlafen haben. - Ja, das ist anstrengend.

Aber es hat sich gelohnt. Und das nicht nur wegen der neidischen Gesichter: "Ihr wart in Brasilien?!"