Nachdem es mehrere Tage einiges an Durcheinander gab über
die Frage, wie wir nach El Villar kommen würden („Wir fahren Freitag.“ „Ach ne,
doch Samstag um 700 Uhr früh.“ „Ne, Moment mal, vielleicht auch
nachmittags, wenn wir den direkten Weg nehmen können.“ „Ach, wir fahren
Sonntag.“), hatten wir am Freitag das Ergebnis. Profe Primo und Profe Fortu
würden Freitagnachmittag schon vorfahren, den direkten Weg, an dem derzeit
gearbeitet wird nehmen und dann anrufen, ob der Weg nutzbar ist für Profe
Anibal, der Sonntags fahren will.
Da ich mich schon die ganze Woche gefreut hatte, freitags in
El Villar zu sein, klinkte ich mich bei Primo und seiner Familie ein, die auch
unseren Direktor Profe José und einen Profe aus Rodeito mitnahmen. Nachdem ich
mit meinem Rucksack in Rucksackschutz ankam (der auch sehr schwer war), waren
meine Lehrer ziemlich geschockt und meinten, so könne ich nicht reisen, wir
müssten ein Stückchen laufen. Klein Toni hat die Vorstellung von einem Fluss,
den sie zu Fuß durchqueren müssen oder Ähnlichem. Also wird ein bisschen was
ausgepackt, die Hülle weggelassen, der Rucksack aufgesetzt und demonstriert,
dass ich so laufen kann.
Dann geht die Reise los. Wir nehmen noch ein paar Schüler
mit, die in der Nachbar-Comunidiad leben (Muska) und hinten auf dem Pick-Up
(wird hier auch Camioneta genannt) wird es ziemlich eng. Nach einer Stunde
halten wir und das Auto wird ausgeladen. „Antonia, setz dich, wir ruhen kurz
aus und stellen das Auto ab, ab hier laufen wir.“ – Okay, ja gut. Bevor sie das
Auto abstellen, werkeln sie allerdings noch ein wenig daran rum, da irgendetwas
an der Kupplung kaputt zu sein scheint. Als ich mich jedoch nicht hinsetze und
ausruhe, fängt Romario, der Sohn von Primo und Carmen an: „Profe, setz dich,
wir müssen nachher ganz lange laufen, echt.“ – „Ah ja, wie lange denn?“ –
„Naja, schon so bis 1800 Uhr.“ – Blick auf die Uhr: „Oh, wir laufen
eineinhalb Stunden?“ – „Jap, ungefähr.“ – Oh, äh, das wusste ich nicht.
Als wir losgingen trafen dann auch Fortu, Nati und ihr Sohn
Evik zu uns, das Gepäck wurde aufgeteilt und los ging es. Wir liefen
tatsächlich eineinhalb Stunden, allerdings gingen wir erst später los, weshalb
wir nicht um 1800 Uhr ankamen. Wobei ankamen auch relativ ist.
Der Weg war atemberaubend. Ich finde ja sowieso schon, dass
es bei uns in Karachimayu und Umgebung ein bisschen nach Urwald aussieht, aber
auf der Reise, war der Ausblick noch – hm – grüner. Teilweise sah es so aus,
wie ich mir Irland vorstelle: Grün und hügelig. Und dann kam wieder eine Stelle
mit so viel Wald, dass ich damit rechnete, King Kong käme hinter dem nächsten
Berg hervor, und teilweise sah es aus wie Zuhause. Und dann, dann kam die
Garnitzen-Klamm (oder so, Mama und Papa, ihr wisst was ich meine) nur nicht in
hellblau-rosa, sondern hellgrün-beige. Also, nur für alle, die diesen
wunderschönen Fleck Erde nicht kennen, die Garnitzen-Klamm ist eine
wunderschöne Schlucht in Kärnten, riesige Felsen und ein Bach, der mitten
durchfließt. Und unser Fluss, der durch Karachi fließt, hat uns auf dem ganzen
Weg begleitet, und irgendwann waren wir eben in einer Schlucht. Es war
wunderschön.
Auf unserem Weg gab es nur zwei Stellen, wegen denen wir
laufen mussten, zwei Stellen, an denen die Straße noch nicht fertig war. Und
die hatten es in sich. Die erste war recht harmlos, da mussten wir einfach nur
ein bisschen klettern und im Sand rutschen, dann waren wir unten, aber bei der
zweiten Stelle hatte ich schon ein klein wenig dolle Angst. Wir liefen direkt
an der Schlucht entlang und mussten durch Sandhaufen. Und mit direkt meine ich
auch direkt, zwischen Sandhaufen und Schlucht war kein Platz, das ging
ineinander über. Die Männer liefen vor und traten Schritte für uns,
nur leider waren meine Füße größer und es war ein bisschen als würde ich als
erste laufen. Es war gut rutschig und ich hielt fast die ganze Zeit meine Luft
an, den Blick starr nach vorne gerichtet, nur nicht den Steinen
hinterherschauen, die gerade hundert Meter in die Tiefe stürzen. Erschwert
wurde für mich das ganze Unterfangen noch, da ich eine Henne in einem Beutel
mit mir trug und die natürlich auch nicht fallen lassen wollte, mich aber so
auch nur mit einer Hand festhalten konnte.
Nach unseren eineinhalb Stunden laufen sind wir, naja,
angekommen an einer Stelle, wo wieder Autos fahren konnten. Dort warteten wir
wieder, alle deutlich erledigt von der letzten, echt gefährlichen Etappe. Ein
Verwandter von Primo holte uns schließlich ab. Auch wieder mit einem Pick-up,
nur, dass dieses Mal noch mehr Leute reinmussten. Also saßen wir die letzte
Stunde zu acht hinten drauf, und ungefähr acht vorne drin.
Und gegen 1930 Uhr waren wir in El Villar.
Endlich.
Beschilderung am Anfang des Weges, danach ging es noch eine halbe Stunde weiter und dann ging nichts mehr mit Camioneta. |
Mein Rucksack im Einsatz. |
Meine Henne in Tüte. |
Rückblick auf ein Teil des Weges in der Schlucht. |
Der Fluss - die Garnitzen-Klamm in grün-beige. |
hallo ich bin léna ich stelle dir ein paar fragen: war es schön in sucre ? wie hat es dir gefallen ? was machst du in Karachimayu? sint die kinder brav? wie geht es dir antonia? was machst du zurzeit? wie war es das huhn zu schlepen antonia? wie war es in der schlucht? war dein rucksack schwer oder leicht? schlafst du schön in deim bett ? schene gruse antonia deine léna ♥♥♥♥♥♥
AntwortenLöschenHallo antonia was machst du morgen?has du einen lieblings Schüler in der Klasse? hast du auch einen bösen in der klasse? schöne grüse deine léna♥♥♥♥♥♥♥♥♥
AntwortenLöschenOMG... das war ja richtig zum Mitbibbern, deine Schluchtwanderung! Hat das Huhn gelebt??? uhhh... LG Silke
AntwortenLöschenJa, das Huhn war am Leben, das fand die Wanderung auch nicht so toll, hat immer mal wieder ein bisschen gezappelt und gegackert :D
LöschenLiebe Grüße auch an euch alle :)