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Sonntag, 22. Februar 2015

Yotalilla oder „Wir finden dich!“

Wasserfälle sind ja schon was Schönes. Ich muss zugeben, ich bin ein kleiner Fan geworden. Unser Jahr hier in Bolivien begannen wir mit einem Ausflug zu den „Siete Cascadas“, in unseren Ferien reisten wir zu den Iguazu-Wasserfällen nach Argentinien und wir haben gehört, hier in der Nähe von El Villar gäbe es auch einen Wasserfall. – Den können wir uns nicht entgehen lassen!

Den ersten Versuch starteten wir schon Anfang Dezember. Wir ließen uns von einem befreundeten Bolivianer den Weg erklären und brachen auf. Badesachen und Mittagessen dabei – man sei innerhalb von eineinhalb Stunden, spätestens zwei da.

Wir liefen also den Berg hoch, folgten dem beschriebenen Pfad. Oben angekommen machten wir kurze Rast, genossen die Aussicht – und stellten fest, dass wir keinen Weg finden konnten, der auf der anderen Seite runterführen sollte. Da wir aber wussten, dass wir einfach erst mal ins Tal kommen mussten suchten wir uns etwas aus, das wie ein Pfad aussehen könnte und begannen den Abstieg. Nach fast zwei Stunden standen wir mitten im Grünen am Berg, es gab keinen Weg mehr und wir waren vollkommen zerkratzt und erschöpft. So entschieden wir uns, einfach wieder umzukehren. Berge hinaufklettern ist manchmal schwerer als hinab, doch nach einer weiteren Stunde hatten wir es wieder auf die Bergspitze geschafft. Dort aßen wir Mittag und entschlossen uns, umzukehren.

Der Blick auf El Villar.


Der Wunsch, den Wasserfall zu besuchen war jedoch nicht verschwunden, und so überlegten wir nicht lange, als uns vor ein paar Wochen eine Freundin fragte, ob wir mit ihr und ein paar anderen zu „Yotalilla“ gehen wollten.

So standen wir am folgenden Samstagmorgen, wieder bewaffnet mit Badesachen und Mittagessen, vor ihrer Tür. Unser Ausflug begann damit, dass Debby und mir eine Kappe und ein Sonnenhut aufgedrückt wurde, „wir würden sonst verbrennen“. Unsere Gruppe bestand aus Debby, Marie und mir, Abi, der Tochter unserer Köchin, Milena, der Tochter von Maries Lehrerin und unserer Nachbarin, Noelia, einer Freundin von Mile, Franz, einem Freund von uns, der gleichzeitig Miles Cousin ist und Noelias zwei Hunden Rocky und Sami.

Noelias Vater fuhr uns aus El Villar raus zum Fuße des Berges, über den man musste. Wir stiegen hinauf (soweit hatten wir es letztes Mal auch geschafft) und oben erklärte Noelia, sie kenne den Weg. Also folgten wir ihr – in die komplett andere Richtung, als wir beim ersten Mal gelaufen waren. Und siehe da, nach einer ersten Kurve konnte man einen Trampelpfad erkennen. Diesem folgten wir eine Weile, bis wir uns auf einmal an seinem Ende wiederfanden. Noelia war voller Hoffnung und meinte, der Weg würde sofort wiederkommen. Wir begannen also mal wieder einen Abstieg in den Urwald. – Der Weg kam nicht wieder. Aber wir gaben nicht auf und schlugen uns weiter durchs Grün. Und irgendwann kamen wir bei einer Hütte raus. Große Erleichterung, denn eine Hütte hieß, dass hier Leute waren, die wir nach dem Weg fragen konnten. Dies taten wir und keine zehn Minuten später waren wir am Fluss. Diesem folgten wir noch ungefähr eine halbe Stunde und dann waren wir endlich da.

Wir zogen uns um und sprangen in das erfrischend kalte Wasser. Unsere vierbeinigen Begleitungen fanden das allerdings nicht so toll und sprangen uns wild bellend nach. Sie schwammen vor allem auf Debby, Marie, Franz und mich zu und schnappten nach uns. Ich verstand die Welt nicht mehr: die Hunde kannten uns und waren normalerweise Engel auf Erden, aber auf einmal versuchten sie uns zu beißen! Debby und ich gingen aus dem Wasser und redeten mit Noelia, ob sie ihre Hunde bitte zurückholen könnte. Darauf erklärte sie uns allerdings, dass die zwei dachten, wir würden ertrinken und uns nur retten wollten. – Eigentlich super nett, aber nicht so angenehm, wenn sie einen dabei kratzten oder eben doch bissen. Für mich war die Schwimmerei vorbei, ich hatte zu viel Angst und außerdem kam es mir wie Folter vor, vor den zwei Hunden ins Wasser zu springen, die darauf total panisch reagierten, zitterten, bellten und einen letztendlich retten wollten.




Die anderen blieben noch eine Weile im Wasser, Marie fand später auch heraus, wie sie die zwei Hunde beruhigen konnte, sodass sie sie nicht mehr „retten“ wollten. Wir aßen Mittag und spielten danach noch eine Weile Flaschendrehen, was ganz witzig war.

Später nahmen wir den Rückweg wieder in Anschlag, gingen aber diesmal den Weg, den auch Autos nutzen können. Dieser ist ein wenig länger, aber auch ziemlich schön und definitiv leichter. Nach ungefähr drei weiteren Stunden laufen kamen wir pünktlich mit der Dunkelheit in El Villar an – gönnten uns eine Dusche, Abendessen und fielen erschöpft ins Bett.

Die Landschaft beim Rückweg.

Ohne meinen super-sexy (geliehenen) Sonnenhut ging gar nichts, die Sonne verbrennt einen hier sehr unbarmherzig.

Die ersten Häuschen von El Villar auf dem Rückweg.
Unseren bisher letzten Ausflug nach Yotalilla unternahmen wir ein paar Wochen später, diesmal mit unserer gesamten Nachbarsfamilie. Willma, Maries Lehrerin, Milena, Cindy und Ariel (ein Junge), ihre Kinder, ihr Mann Maximo, Franz, der ja auch letztes Mal schon dabei war, und dann von uns aus dem Hostel die zwei Mädchen Danya und Abi, die Töchter unserer Gasteltern und der Köchin und wir vier Mädels, Tina, Debby, Marie und ich.

Dieses Mal war wohl das einfachste: Wir fuhren mit Maximos Volqueta (ein „Kipp“-Laster) soweit wir konnten und liefen den Rest, der nur noch etwa eine Stunde Fußweg war. Maximo kam nicht mit zum Wasserfall, er hatte anscheinend noch etwas zu tun. Wir liefen hin und sprangen wieder jubelnd ins Wasser.

Wir schwammen eine Weile, diesmal total entspannt ohne Hunde und später gab es scharfen Salat und für die Fleisch-esser wurde gegrillt.

Zurück mussten wir ein bisschen mehr laufen, als auf dem Hinweg, aber es war nichts gegen unsere Riesen-wanderung beim ersten Mal.

Diesmal wurden wir auf dem Rückweg mit einem Regenbogen beglückt.
Yotalilla es una cascada pequena, pero de verdad muy, muy linda!
(“Yotalilla ist ein kleiner Wasserfall, aber wirklich sehr, sehr schön!”)



Sonntag, 15. Februar 2015

Karneval

Juhu, die fünfte Jahreszeit! Als geborene Kölnerin für mich natürlich eine der schönsten Zeiten im Jahr: Karneval!

In Deutschland leider immer nur ordentlich eingemummelt zu genießen, ist hier die Zeit der Jecken im Spätsommer.

Schon zwei Wochen vor dem Karnevalswochenende ging es los. Hier ist eine sehr beliebte Tradition an Karneval das „Wasserbomben-Werfen“, wahlweise auch mit Farbe, Tinte oder Schaum, in El Villar allerdings klassisch mit Wasser.
Wir als Freiwillige waren natürlich ein beliebtes Ziel und blieben so keinen Tag in den zwei Wochen vor Karneval trocken. Den pubertären Jungs, die den Großteil der Wasserbomben warfen, hatten sogar so viel Spaß daran, dass sie 1 ½ Stunden, während wir im Spielesalon arbeiteten, vor dem Salon warteten um uns danach nass zu machen.

Ein klein bisschen nass, es ging definitiv schlimmer.
Die „Karnevalshochburg“ Boliviens ist die Stadt Oruro zwischen Potosí und La Paz. Mit ungefähr 3700m Höhe ist die deutlich höher gelegen als Sucre und El Villar, was sich auch sehr auf das Klima auswirkt – aber dazu später.
Wir wollten uns diesen (drittgrößten) Karneval (der Welt, nach Rio de Janeiro und São Paulo) nicht entgehen lassen und so fuhren sämtliche Freiwillige aus den Dörfern um Sucre freitags in die Stadt.
Zwei befreundete Freiwillige, die zurzeit für einen Sprachkurs in Sucre sind, hatten sich bereit erklärt, für uns alle Flota-Tickets zu kaufen. Mit den IJFD-Freiwilligen aus Sucre waren wir insgesamt 21 Leute.

Als wir uns abends allerdings beim Busterminal einfanden und unseren Bus suchten, mussten wir feststellen, dass bei dem Kartenkauf etwas schiefgelaufen war.
Wir hatten keine Karten für freitags, sondern für dienstags gekauft. Nach bestimmt einer Stunde von heißen Diskussionen mussten wir dann gegen 22:30 Uhr das Terminal verlassen. Ohne Bus. Ohne Plan. Niedergeschlagen, aber alle mit dem Wunsch, doch noch nach Oruro zu gehen, wenn es nur irgendwie möglich wäre.
Don Arturo, unser Chef in Sucre, den wir zu Hilfe gerufen hatten, überlegte sich alles Mögliche um uns nach Oruro zu bringen. Die Idee war zunächst, mit Taxis zu fahren. Das hätte uns wahrscheinlich deutlich mehr gekostet, als ein Bus, aber war schnell und zuverlässig. In unserer Verzweiflung fingen ein paar tatsächlich an, bei Taxifahrern rumzufragen, für wie viel sie nach Oruro fahren würden – sie verdrehten nur die Augen und fuhren weiter.
Spontan wandte sich eine Freundin an einen vorbeifahrenden Flotafahrer, ob er uns nicht nach Oruro und in der nächsten Nacht wieder zurück fahren wolle.

Entgegen aller Erwartungen antwortete der Fahrer nicht sofort mit Nein und wir ergriffen die Möglichkeit. Ein paar Freiwillige und Don Arturo sprachen mit dem Fahrer, dessen Chef und ehe wir uns versehen hatten hieß es: „Er fährt nach Oruro, bleibt da und in der nächsten Nacht geht es zurück.“ Wir konnten es nicht glauben! Es war zwar ein bisschen teurer, als die normale Flota, aber das wunderte niemanden, wir hatten uns schließlich gerade spontan eine Privat-Flota organisiert. Tja, und so ging unser Ausflug nach Oruro zwei Stunden später als geplant, dann endlich los. 19 Freiwillige in einem eigenen Bus.

Nach ungefähr zehn Stunden erreichten wir am Vormittag Oruro. Es wurde sich kurz frischgemacht – und alles was man hatte angezogen. Wir hatten die Höhe unterschätzt und Wetterberichte ignoriert. Es war bewölkt und Regen war angesagt - und wir hatten zu wenig warme Klamotten dabei. Eine Garnitur wurde als Wechselklamotten im Bus gelassen (Vorteil an einem Privatbus), für den Fall, dass man nass würde. Dafür hatten wir uns in Sucre Regen-Ponchos gekauft, die sich dort bei einer Wasserschlacht auch schon bewährt hatten.

Wir gingen also auf die Suche nach einem guten Platz, von wo man die „Entrada“ (etwa wie ein Karnevalsumzug) gut sehen konnte. Schnell mussten wir allerdings feststellen, dass es überall nur sehr teure Tribünen gab. Geldausgebefreudig kauften wir uns für eine solche Tribüne Tickets. Wir hatten einen recht guten Platz und unsere Tribüne war überdacht – also alle zufrieden.

Tina und ich mit unseren schicken Masken.
Die Entrada war unglaublich. Die verschiedenen traditionellen bolivianischen Tänze wurden von mehreren hundert Tanzgruppen vorgetanzt.

Leider machte das Wetter nicht so ganz mit, es war kalt und grau und immer mal wieder fing es an zu regnen. Das gute: wir wurden dank Plane nicht nass. Das schlechte: das ganze „Dach“ war nur provisorisch und stürzte irgendwann fast ein. Aber zum Glück hatte jemand ein Messer und bevor wir von den Wassermassen und Blechstangen erdrückt werden konnten, schnitt er ein Loch in die Plane.

Die Entrada ging den ganzen Tag und fast die ganze Nacht. Wir jedoch fuhren gegen 300 Uhr nachts wieder zurück. Etwas klamm, durchgefroren, aber doch alle mit einem Karneval-Glitzern in den Augen.

Doch nein, Karneval war noch nicht vorbei. Sobald wir wieder in Sucre waren und den Fehler begangen, zur Plaza zu gehen um etwas einzukaufen wurden wir in eine riesige, stadt-weite Wasserschlacht verwickelt. Zum Glück konnte man an jeder Straßenecke Wasserbomben kaufen und so waren wir wenigstens nicht wehrlos – am Ende jedoch trotzdem ziemlich durchnässt.


Mein Fazit: Es ist anders, aber toll!













Dienstag, 10. Februar 2015

Willkommen im Auenland - ähm, Lagunillas

Meine neue Einsatzstelle Lagunillas, in der ich jetzt seit den Ferien zwei Tage die Woche arbeite, ist ein von El Villar sechs Kilometer entferntes Außendorf. Sech Kilometer heißt: zu Fuß erreichbar.

Wir waren zwar schon an Weihnachten kurz in Lagunillas, doch nachdem hier im Januar die Regenzeit ordentlich „Hallo“ gesagt hat, ist sogar hier in El Villar alle viel grüner, als noch im Dezember.

An meinem ersten Dienstag, den ich in Lagunillas verbringen sollte, begab ich mich also morgens gegen 7:30 Uhr auf den Weg. Zunächst muss man an das Ortsende von El Villar laufen, dann geht es den Berg hoch. Autos fahren einen sehr geschwungenen mehr oder weniger guten Weg, für Fußgänger gibt es aber einen Trampelpfad, der direkter ist. Dieser ist allerdings eher eine Kletterpartie. Nichts desto trotz nehme ich diesen Trampelpfad und klettere den Berg hoch, hinter dem sich Lagunillas befindet. Es ist atemberaubend. Nach etwa einer halben Stunde ist man oben und der Abstieg beginnt wieder. Man läuft durch auf einmal viel grüneres Gelände, als man es aus El Villar kennt. Blumen wachsen an Bäumen und Sträuchern, überall grasen Kühe und Pferde. Es geht um ein paar Kurven und auf einmal eröffnet sich vor einem das Tal.

Bei meinem ersten Gang nach Lagunillas blieb ich vor Staunen stehen. Ein riesiges Tal, grün soweit das Auge reicht. Felder, Wiesen, Bächlein. Hier und da ein Häuschen.



Meine neue Arbeitsstelle ist ein Traum.

In der Mitte des Tals steht eine Kirche und daneben befindet sich der Kindergarten. Von zwei Freiwilligen vor ein paar Jahren mitgebaut, verhältnismäßig neu und total schön.

Um 9:00 Uhr bin ich da – und alleine. Einige Minuten nach mir kommt die Kindergärtnerin mit ihrem Sohn. Mit ihm male und spiele ich. Nach und nach trudeln die anderen Kinder ein, um 11:00 Uhr sind alle da. Drei Jungen und zwei Mädchen zwischen drei und fünf. Wir essen warme Milch (die hier mit Zimt gekocht wird, was super-lecker ist!) und Brot als zweites Frühstück und danach wird weiter gemalt und gespielt. Leider bleibe ich nur bis 12:00 Uhr, da ich ja noch zurücklaufen muss und pünktlich zum Mittagessen da sein will. So verabschiede ich mich und mache mich auf den Weg. Die Kinder rennen mir hinterher auf die Straße und rufen „Chau“ bis ich außer Hörweite bin.

Montag, 2. Februar 2015

Der erste Schultag

Die Schule fängt an!

Aufgeregt wie ein kleines Kind konnte ich gestern kaum einschlafen und war auch heute morgen sehr aufgeregt.

Nach dem Frühstück gingen wir alle zusammen mit Gaston unserem Gastvater zum Colegio (7. - 12. Klasse). Dort sollte um 9:00 Uhr eine Reunion zum Schujahresbeginn sein. Reuniones sind meistens langweilig, aber wir hofften, dass es um unsere Arbeitsstellen und Stundenpläne ginge, also doch ein bisschen spannend würde.

Falsch gedacht: Bei dieser Reunion, die ungefähr drei Stunden dauerte, wurde ein Fest zum Schujahresbeginn am Nachmittag geplant.

Wir Freiwilligen durften Einladungen schreiben, die Lehrer bildeten Kommissionen in denen sie entschieden, was man essen und trinken würde und wer es kaufen sollte. Um 12:00 Uhr wurden alle in die Mittagspause geschickt, um 15:00 Uhr ging es weiter.
Es wurden Reden von Autoritäten gehalten, wie beispielsweise vom Bürgermeister, Bezirksdirektor und so weiter. Sie waren früher fertig als geplant, weshalb eine Pause entstand, bevor es Essen für alle gab. Das fand etwa um 18:00 Uhr statt.
Nachdem alle gesättigt waren begann eine Zeremonie zu Ehren von Pachamama.
Dabei setzten sich alle in einem Kreis um einen glühenden Kohlehaufen, der in einer bestimmten Reihenfolge mit Wein, Singani (den hier sehr populären Schnaps), einem hochprozentigen Alkohol (96%) und Chicha (dem geliebten "Whisky Boliviens") begossen wird. Ein "Meister der traditionellen Medizin" begann die Zeremonie mit einem Gebet, diesem Übergießen, bestreute das Feuer noch mit Konfetti und legte Luftschlangen darauf. Danach folgten die Autoritäten und alle Anwesenden kauten Koka und viele rauchten - zu Ehren von Pachamama. Auch wir kauten Koka, mein Ding ist das allerdings nicht.

Das Ganze dauerte ziemlich lange und bald fingen die Leute wieder an, Chicha zu verteilen. Viele gingen jedoch auch schon und so blieb die angekündigte Fiesta mit Musik und Tanz aus.

Mein Fazit: Das Schuljahr endet mit einer Fiesta, der "Clausura" und beginnt wieder mit einer Fiesta, bei der Pachamama um alles Gute für das neue Schuljahr gebeten wird.

Sonntag, 1. Februar 2015

Es geht wieder los

Tja, die Ferien sind wieder vorbei. Es ist zwar noch Sonntag, aber Tina ist schon los. Auf dem Weg zu ihrer neuen Einsatzstelle Karachimayu. Ja, genau, richtig. Dahin, wo ich bis vor den Ferien gearbeitet habe.

Komischerweise fiel mir dieses Tina-Verabschieden und meinen Profes sagen, dass ich nicht mitkomme, schwerer als das eigentliche Abscheidnehmen von Karachi im November. Ich hatte sehr mit den Tränen zu kämpfen und als die Camioneta aus dem Blickfeld war, liefen sie unaufhaltsam.
Irgendwie ist es schwer, das los zu lassen. Es war eine so schöne Zeit, mit so vielen netten Leuten und lieben Kindern in dem so wunderschönen Ort Karachimayu.

Und ab morgen beginnt meine Zeit in El Villar. Hier werde ich wahrscheinlich in der Escuela (also Grundschule bis 6. Klasse) arbeiten und zwei Tage in der Woche in einem Kindergarten in dem 6 km entfernten Außendorf Lagunillas, an dem wir an Weihnachten schon waren.

Hoffen wir, dass diese Zeit genau so schön wird, wie meine Monate in Karachimayu.

An das Verabschieden am Ende von Jahr wird einfach noch nicht gedacht!