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Freitag, 26. Dezember 2014

Ganz viel Salz und buntes Wasser

In Uyuni kamen wir eher überrascht an: „Was, das ist es schon? Wir sind schon da?“ Das lag zum einen daran, dass wir deutlich schneller waren, als uns prophezeit worden war, und zum anderen daran, dass die Stadt mitten im Nirgendwo auf einmal aus dem Boden aufragte, und auch nicht wirklich wie eine Stadt wirkt. Aber doch, es war Uyuni, die Stadt, in der am folgenden Tag unsere dreitägige Salar-Tour beginnen sollte.

Nach einem Essen, in einer suuuuperleckeren Pizzeria, die von einem Amerikaner geführt wird (sehr zu empfehlen, wirklich!), verbrachten wir eine Nacht in einem Ersatzhotel, da das HI-Hostel (Hostelling International – bei denen hatten wir die ganze Tour gebucht), in dem wir eigentlich unterkommen sollten, gerade renoviert wurde.

Am nächsten Morgen begannen wir, nach einer eiskalten Dusche (die Info, es gäbe 15 Minuten warmes Wasser in den Duschen war definitiv falsch, länger als 5 Minuten duschte niemand von uns), fanden wir uns gegen 1000 beim Reisebüro ein und beluden unseren Pick-Up. Dann begann die Tour.

Wir waren alle sehr aufgeregt: Die berühmte Salzwüste, der Ort, wo der Himmel die Erde berührt, wie es auf diesem schönen Facebook-Bild sagt.



Naja, die Realität war ein bisschen anders. Atemberaubend war sie trotzdem!

Wir begannen den Tag auf dem Eisenbahn-Friedhof bei Uyuni. Ich weiß nicht, was in Deutschland mit ausrangierten Bahnen gemacht wird, hier werden sie einfach alle irgendwo ins Nirgendwo gestellt, so wie hier in Uyuni. Es ist faszinierend, mitten in der Wüste alte Bahnen rumstehen zu sehen, alle verrostet und besprayt – es sieht irgendwie schön aus.




Danach ging es weiter: auf den Salar. Nach einer halben Stunde Fahrt waren wir schon mitten drin. Weißes Salz soweit das Auge reicht. Wir aßen zu Mittag in einem Hotel ganz aus Salz.
Davor eine riesige Statue: Dakar Bolivia. Denn dieses Jahr (naja, im Januar) findet zum zweiten Mal das Dakar-Autorennen hier in Bolivien, in der Salzwüste statt. Die Leute sind darauf ziemlich stolz.



Wir fuhren weiter und hielten wieder an der „Isla Pescado“ (Fisch-Insel), die mitten aus der Salzwüste herausragt und voll von Kakteen ist. Jakob und Tina kauften sich ein Ticket und gingen die Insel erkunden, Marie, Debby und ich gingen um die Insel herum zu einer Stelle mit etwas weniger Touristen, entspannten ein bisschen und schossen unsere ersten typischen Salz-Bilder.
Nach einer Stunde Aufenthalt fuhren wir noch etwas weiter und nach einem „wir werden den Salar jetzt verlassen, hier könnt ihr noch ein paar Fotos machen“ unseres Guides, steigen wir aus und schossen eben besagte Fotos.



Die große Marie und die kleine Toni.

Die Kakteen auf der Insel.
Blau- und Weißtöne in allen Nuancen - traumhaftschön, oder?
Unser Freund, der Pick-Up.
Ciao Jakob!

Gruppenfoto! Meine Wenigkeit, Marie, Tina, Debby und Jakob.
Am späten Nachmittag kamen wir in dem Hostel an, in dem wir die erste Nacht verbringen würden. Ebenfalls ein Hostel ganz aus Salz, es war beeindruckend.

Der zweite Tag begann früh, wir hatten einen weiten Weg vor uns. Wir hielten in einem Ort, dem letzten, den wir für die nächsten zwei Tage sehen würden, bevor es dann weiter ging.

Der erste Stopp war ein Aussichtspunkt für einen noch aktiven Vulkan an der Grenze zu Chile. 





Danach ging es weiter und wir kamen zu den Lagunen.  Die erste schimmerte leicht rot und wir alle dachten schon: „Hey die Laguna Colorada (Rote Lagune), aber wie schade, so rot ist die ja gar nicht.“ Doch es war ein fantastisches Bild, in der Lagune die Flamingos in ihren vielen verschiedenen Rosatönen und am Rand der Lagune grasten Lamas. Weiter ging es zu einer anderen Lagune, diese war mintfarben und auch wieder befanden sich dort viele Flamingos. „La Laguna Verde?“ (Die Grüne Lagune) – Schade, auch nicht so ganz so grün. Wir kamen noch an einer herzförmigen türkisfarbenen Lagune vorbei, die aber dem Guide keinen wirklichen Halt wert war, wir mussten weiter.


Gruppenselfie :)




Nach ein paar Stunden waren wir auf einmal in einer Stein-Wüste und hielten mal wieder mitten im Nirgendwo: „Da hinten seht ihr ‚La montaña de siete colores‘ (den Berg der sieben Farben), hier könnt ihr aussteigen und Fotos machen“  - Das war sowieso der Lieblingssatz von unserem Guide: „Pueden bajar y sacar fotos.“ „Ihr könnt aussteigen und Fotos machen.“ Naja, es war definitiv schön. Es ging weiter durch die Wüste zu einer Ansammlung von Felsen, unter anderen dem „Árbol de Piedra“, dem Baum aus Stein.

La montaña de siete colores.
Árbol de Piedra
Und danach ging es wieder weiter. Wir kamen zu einem Büro, an dem wir den Eintritt für einen Nationalpark bezahlen mussten und auf einmal befanden wir uns vor einem rieseigen Tomaten-Suppe-See. „Eso es la Laguna Colorada.“ (Das ist die Rote Lagune.) – Ja, okay, dass diese Lagune rot ist war unverkennbar. Es ist beeindruckend. Sie ist riesengroß und in einem leuchtenden Rot. Das alles wegen irgendwelchen Algen, die in der Lagune wachsen.

La Laguna Colorada
Der letzte Tag begann noch früher, um 500 Uhr ging es mit dem Pick-Up los. Den Sonnenaufgang genossen Marie und ich aus dem Auto, während die anderen noch schliefen. Nach 45 Minuten kamen wir an unserem ersten Halt für heute an: den dampfenden Geysiren. Es war unendlich kalt und die Geysire stinken unfassbar, aber sie geben ein ziemlich cooles Bild ab.



Danach schliefen auch Marie und ich im Auto und wachten erst bei unserem nächsten Stopp wieder auf: Den heißen Quellen. Dort kann man auch Baden gehen, eine Möglichkeit, die fast alle ergreifen, doch wir entschieden uns dagegen, vielleicht könnt ihr euch bei dem Bild denken, wieso:

Da waren ein paar Touristen...
Wir genossen ein bisschen die Aussicht, beobachteten Lamas und vertraten uns die Beine, bevor es weiterging zum letzten Halt: der Laguna Verde (Grünen Lagune). Diese war aber leider tatsächlich nicht grün, der Guide erklärte, dass das je nach Wetter unterschiedlich sei, wir hatten wohl Pech. Schön war es trotzdem, da das Wasser unfassbar klar ist und deshalb wie ein Spiegel wirkt.


Auf der Rückfahrt kamen wir noch an ein paar Lamaherden vorbei und genossen eine atemberaubende Aussicht dieser so abwechslungsreichen Natur in Bolivien. Wir kamen am Nachmittag wieder in Uyuni an und nach einem zweiten Essen in der guten amerikanischen Pizzeria, ging es abends um 2000 Uhr weiter mit der Flota (Reisebus) nach La Paz.



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