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Mittwoch, 20. August 2014

Ein Sonntag in Tarabuco

Lieber spät als nie kommt heute mein kleiner Bericht über unseren Sonntag in Tarabuco.

Da wir zur Zeit nur warten bis unsere Papiere bei den Behörden durch sind, und wir endlich noch zur letzten Station können, haben wir aktuell immer recht wenig zu tun. Umso mehr freuen wir uns über Möglichkeiten, etwas neues zu sehen, wie beispielsweise den Sonntagsmarkt in Tarabuco.

Also machten sich Marie, Kalle und ich uns am Sonntag Vormittag auf den Weg nach Tarabuco. Zunächst mussten wir vom Hostel mit einer wirklich überfüllten Micro zu der Busstation, an der es weiter mit einer etwas bequemeren Micro nach Tarabuco ging.
Während zwei Stunden wackeliger Fahrt durch wunderschöne Landschaften, mit Stops an einer Tankstelle, an der spontan das Geld für die Fahrt eingesammelt wurde, um das Benzin zu bezahlen, kamen wir in Tarabuco an.

Leider war das Wetter völlig anders als in Sucre und ich hatte diese Möglichkeit natürlich nicht in Betracht gezogen. Mit hochgekrempelter Hose und einzig einem leichten T-Shirt unter meiner Fleece-Jacke wurde es ziemlich kalt. Es hatte vormittags geregnet und auch als wir um die Mitttagszeit in Tarabuco ankamen war von der Sonne keine Spur.

Nachdem wir uns in einem kleinen Imbiss-Laden Sandwiches (es gab sogar super leckere vegetarische!) zur Stärkung gekauft hatten, machten wir uns auf, den Markt zu erkunden, der als eine Touristen-Attraktion bekannt ist.

Es war super. Stände mit Alpaca-Pullovern, Schals und anderen Assecoirs reihten sich aneinander mit Schmuck-Ständen, Läden, in denen es Rucksäcke und Taschen gab, Decken, Bänder und Schuhe. Vieles aus Alpaca-Wolle, das meiste angenehm bunt.

Auf Grund der Temperaturen steuerten wir direkt auf den ersten Stand mit Pullovern zu und Marie und Kalle kauften sich jeweils einen Pulli. Ich war, ehrlich gesagt, zu geizig, da mir gesagt worden war, dass in Tarabuco alles teurer war und man anderswo ziemlich ähnliche Sachen für einen besseren Preis bekäme.

Wir schlenderten noch weiter, auch in die Seitenstraßen, in denen der Markt immer mehr den normalen Märkten glich, die man auch hier in Sucre findet, also die Märkte, auf denen es wirklich alles gibt. Zwischendurch hatten wir noch eine interessante Begegnung mit einer indigenen Frau, die auf uns zukam. Sie war sehr traditionell gekleidet, hatte einen Rock an mit Bluse und einen traditionellen Hut auf. Sie sprach uns an, wir verstanden nicht viel, dachten, sie wolle uns Armbänder verkaufen. Nach einer Weile erkannten wir jedoch, dass sie ein Foto von sich verkaufen wollte. Ein Foto einer traditionell gekleideten Frau für die Touris, kostend 10 Bolivianos. Wir waren ein wenig überfordert mit der Situation und sagten dann dankend ab.

Nach einer Weile, als auch der Himmel immer schwärzer wurde, und die Wolken uns immer näher kamen, beschlossen wir, die Rückreise anzutreten und irrten erst mal auf der Suche nach der Abfahrtstelle der Micro Richtung Sucre, eine Weile durch Tarabuco, wurden von Leuten von der einen Ecke zur anderen geschickt. Schließlich fanden wir einen VW-Bus, dessen Fahrer uns sagte er führe nach Sucre und setzten uns. Aus der zunächst bequemen Position (jeder von uns drei mit eigenem Sitz) wurde bald ein Stapeln, ich mit allen Rucksäcken und Taschen auf dem Schoß, Kalle mit Marie - in die Micro mussten einfach ein paar mehr Leute, als es Sitze gab.

Die Rückfahrt war fast noch abenteuerlicher als die Hinfahrt, da der Fahrer diesmal deutlich schneller fuhr, und wir so nach knapp mehr als einer Stunde wieder in Sucre ankamen.

Landschaft auf dem Hinweg - und man sieht, Evo Morales scheint sehr beliebt zu sein.
Die liebe Marie auf dem Hinweg, als ich ein bisschen mit meiner Kamera spielte. Und Kalle ist der im Hintergrund. 
Die Plaza in Tarabuco, man sieht ein paar der Marktstände, und die Wolken, die die Berge berühren.
Tiere am Straßenrand oder einfach frei laufend sind keine Seltenheit hier.
Die Wolken kommen immer näher und wir beschließen den Rückweg anzutreten.

2 Kommentare:

  1. Ist Evo Morales wirklich sehr beliebt oder war das Ironie? Ich kann das nämlich nicht lesen :D

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  2. Soweit ich weiß ist er ziemlich beliebt, in Sucre an sich meine ich nicht so sehr, aber sonst schon :) :D

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