Seiten

Samstag, 23. August 2014

Las siete cascadas

Ein weiterer Ausflug führte uns am Dienstag zu den sieben Wasserfällen, die sich hier in der Nähe von Sucre befinden.

Nach ein bisschen Durcheinander über die Frage, wer wann zu den Wasserfällen wandern wollte, sammelten sich am Dienstag gegen 11:00 Uhr Debby, Marie, Mara, Hannah, Felix, Manu, Kalle und ich an der Rezeption um unseren Tagesausflug anzutreten. Im Gepäck Badesachen, Handtücher, Wasser und ein paar Bananen (ich hatte weder genug Zeit zu frühstücken, geschweige denn mir ein Brot zu schmieren, noch um mir etwas anständiges zu kaufen, hupsi). Kameras, Sonnencreme und Kekse hatten die anderen dabei.

Gegen 11:20 Uhr ging es dann los Richtung Mercado Campesino, wo wir mit der Micro Nummer 12 weiterfuhren bis fast zu Endstation (wir stiegen nur früher aus, weil wir nicht wussten, dass wir sitzen bleiben hätten können). Wir fanden uns in der "Alegría" wieder, wie das Viertel in dem wir uns befanden hieß. Es war das ärmste, was ich bisher gesehen hatte. Mehr Straßenhunde als in der Stadt, und ich dachte schon da es wären viele. Dazwischen frei laufende Hühner, Kühe und Schweine und bei einigen Häusern auch Schafe und Ziegen. Einige Hunde waren Hütehunde, andere einfach Straßenhunde. Es waren nur sehr wenige Leute unterwegs, die wenigen die man sah, arbeiteten auf einer Baustelle, oder waren Kinder. Alle schienen fasziniert von so vielen Gringos in ihrem Wohngebiet. Die Kinder fingen an zu kichern, als wir an ihnen vorbei liefen, riefen uns zu und winkten uns.

Wir wussten nur in etwa die Richtung, in die wir mussten, stellten aber bald fest, dass es keinen wirklichen Weg gab. Kein Problem für uns, wir wollten einfach ein bisschen Abenteuer, ob wir unser Zeil erreichen würden war uns recht egal, Hauptsache ein bisschen klettern und auspowern. Und so nahmen wir dann den ersten Berg in Angriff und stolperten ihn hinunter, bis wir in einem Flussbett waren. Nun ja, eher Bächlein, aber es ist ja grade Trockenzeit.

Nach einer kleinen Diskussion entschieden wir uns dazu flussaufwärts das Flussbett entlang zu wandern, was sich als gute Idee herausstellte.

Nach nicht einmal einer halben Stunde trafen wir auf den ersten Wasserfall. Es war wunderschön. Die Wasserfälle kamen einer nach dem anderen und wurden von Mal zu Mal schöner. Als wir am sechsten Wasserfall ankamen schien es unmöglich, den siebten zu erreichen und wir versuchten einen spektakulären Weg an der Böschung hoch. Oben angekommen stellten wir fest, dass uns der sechste besser gefiel als der siebte und kletterten wieder runter. Wir hatten alle gesehen und uns eine Pause verdient, also ab in die Badeklamotten und Sprung ins Wasser. Es war a****kalt! Aber mega. Ich bereue es nicht reingesprungen zu sein, es war ein super Gefühl.

Als die Sonne langsam begann hinter den Bergen zu verschwinden (wir waren ziemlich weit unten im Tal), rafften wir uns wieder auf, zogen uns wieder an und begannen den Rückweg. Beim fünften Wasserfall begegneten wir Bolivianern, die mit Flip-Flops und Crocs, wie die Eidechsen an den steilen Bergwänden hochkletterten und uns dabei zuschauten, wie wir Gringos uns, bewaffnet mit Wanderschuhen und Proviantrucksäcken, abmühten von einem Wasserfall zum nächsten zu klettern. Sie schienen wirklich amüsiert.

Der Weg zurück vom Flussbett zur Alegría stellte sich allerdings als äußerst unangenehm heraus. Auf dem Hinweg war es bergab gegangen, dem zu folge nun bergauf. Und bergauf zu laufen ist hier immer noch keine so angenehme Angelegenheit. Doch nach mehreren Pausen, in denen wir uns bemühten einigermaßen wieder Luft zu bekommen und unser Herz zu beruhigen, hatten wir den Weg auch endlich geschafft.

Um circa 17:00 Uhr fielen wir also vollkommen zerstört in die Micro zurück in die Stadt und entschieden uns, uns noch ein bisschen zu verwöhnen und Pizza essen zu gehen.

Ein gelungener Tag endete also mit einem tollen Essen im Joyride an der Plaza, und um 20:00 Uhr fielen wir müde aber glücklich in unsere Betten.

Das war sicher nicht unser letzter Ausflug zu diesem wunderschönen Stück Erde.


Ein Gruppenfoto der Wandergruppe (Felix fotografiert) am vierten oder fünften Wasserfall.

Ein Becken zwischen zwei Wasserfällen.

Der sechste Wasserfall.

Marie und ich auf dem Rückweg.


Vielen Dank an Felix für die Bilder.

1 Kommentar: